Worüber ärgern Sie sich? Was macht Sie wütend? Passiert es im Straßenverkehr? Kommt die Wut, wenn eine andere Person einen Fehler macht, durch den Sie Nachteile haben? Werden Sie wütend, wenn Sie gestört werden und Ihre Anliegen nicht verwirklichen können? Oder ärgern Sie sich über sich, wenn Sie etwas nicht schaffen oder verkehrt machen?
Ärger und Wut sind sehr intensive Gefühle und können sehr unterschiedlich ausgedrückt werden. Manche versuchen ihre Wut zu unterdrücken, so dass sie ihnen nicht direkt anzumerken ist. Wenn sich jedoch genügend unterdrückte Wut angesammelt hat, kommt es auch dort zum Wutausbruch. Andere leben ihre Wut offener aus und benutzen harte Worte oder schreien, treten, schlagen mit und ohne Worte. Wut und Ärger haben eine zerstörerische Absicht, wollen angreifen und wirken sich oft auch sehr zerstörerisch aus. Z.B. ist es nicht möglich bzw. sehr schwierig, jemanden, der diese Angriffslust und Aggression nicht in sich spürt, zu einem Angriff oder Überfall zu motivieren.
Unabhängig davon, ob die Wut nach außen oder nach innen gerichtet wird, ist es eine Energie, die verletzt. Manchmal kann diese Verletzung nötig sein, um z.B. Abstand zu schaffen und eine bessere, gesunde Abgrenzung zu anderen herzustellen. Unbewusste nach innen gerichtete Aggression ist u.a. häufig die Ursache von vielen Autoimmunsystemerkrankungen, Asthma, Hauterkrankungen etc.
Doch heute möchte ich Ihnen von einer Klientin und ihren Erfolgserlebnissen im Umgang mit Wutgefühlen erzählen. Frau B. hatte eine Auseinandersetzung mit ihrem Freund. Es ging wie so oft bei partnerschaftlichen Auseinandersetzungen um eine Kleinigkeit.
Sie hatte ihn um etwas gebeten. Der hilfsbereite Freund war gern bereit, seiner Freundin diesen Gefallen zu tun. Nur leider war es ihm nicht gelungen, es genau so, wie gewünscht, zu erledigen. Meine Klientin ärgerte sich und zwar richtig. „Hört er mir nicht zu? Kann er nicht richtig gucken? Wieso versteht er mich nicht?“ Gleichzeitig mit dem Auftauchen ihrer Wutgefühle, war ihr aber auch bewusst, dass es nun wirklich um nichts Wichtiges ging.
Was tun, wenn eine offensichtliche Lappalie eine so starke Reaktion auslöst? Die ‚geschulte Klientin‘ wendete an, was wir zuvor zusammen geübt hatten. Sie BEMERKTE als erstes aufmerksam, dass sie sich von einem intensiven Gefühl überschwemmt fühlte und konnte auch leicht erkennen, um was für ein Gefühl es sich handelte. Anstatt dem ersten Impuls zu folgen, ihren Freund anzurufen und ihm die Meinung zu sagen, übernahm Sie die Verantwortung für ihr Gefühl. Vernünftigerweise ENTSCHIED sie sich dazu, mit dem Gefühl zu arbeiten. Sie zog sich zurück, setzte sich in Ruhe hin und BEOBACHTETE bewusst ihre Wut. Sie sammelte all ihren Mut und gab dem schmerzhaften Wutgefühl ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, wobei sie aufmerksam in sich und die Wut HINEINFÜHLTE. Konzentriert auf ihren Atem, entspannte Sie sich mit dem Ausatmen. Mit jedem Ausatmen ließ sie die Wut, die sie beobachtete, immer wieder aufs Neue los, ohne die Wut zu analysieren oder über sie nachzudenken oder Fragen zu stellen, warum sie entstanden war oder woher sie kam.
Auf diese Weise befreite sich Frau B. von ihrer Wut. Und auch Sie können sich so von ihren Wutgefühlen befreien. Wenn Sie mögen, probieren Sie es aus. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert und sollten Sie Fragen dazu haben, bin ich gern für Sie da. Um nicht missverstanden zu werden, weise ich noch darauf hin, dass das hier heute Vorgestellte natürlich nur ein Teil der Arbeit ist, um sich von Wutgefühlen zu befreien.
Mit besten Wünschen
Ihre
Regine Göttert
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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.
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