Verwirrung

VerwirrungWie es bereits in den Informationen zur aktuellen Tagesenergie vom Freitag angekündigt wurde, scheint nun tatsächlich in diesen Tagen Verwirrung ein Thema zu sein, weshalb ich heute näher darauf eingehen will.

Grundsätzlich lässt sich aus psychologischer Sicht sagen, dass Verwirrung ein sehr wertvoller Zustand ist. Das mag Sie überraschen. Damit ist ja auch nicht gemeint, dass sich Verwirrung angenehm anfühlt. Natürlich ist es unangenehm und verunsichernd, sich durcheinander und verwirrt zu fühlen. Doch Verwirrung dient Entwicklungsprozessen. Das gilt auch bei Teenagern. Es ist besser, verwirrt zu sein und darum zu wissen, als VERWIRRT ZU SEIN und davon keine Ahnung zu haben. Aus einer höheren Warte betrachtet, sind viele Menschen, ohne davon zu wissen, verwirrt. Sie sind der Überzeugung, auf einem ihnen dienlichen Weg, völlig klar und ganz und gar nicht verwirrt zu sein. Und tun Dinge, die ihnen schaden und ihr Leben unnötig erschweren.

Woran bemerken wir die eigene Verwirrung?

Es können Widersprüche und Entscheidungsfindungs-Schwierigkeiten auftreten mit Fragen wie z.B.: Mit welcher Aufgabe soll ich heute beginnen? Mit einer leichten oder lieber einer schwierigen? Was ist heute das Wichtigste? Soll ich vielleicht besser jemand anderen fragen? Wie könnte ich das herausfinden? Ist es vielleicht doch besser, mich erst einmal um mich zu kümmern und zu entspannen? Oder muss ich mich überwinden und einfach anfangen, weil ich dann mehr zufrieden mit mir bin, wenn ich etwas geschafft habe? Aber was mache ich, wenn es nicht gut gelingt? Dann bin ich noch mehr durcheinander und zudem noch frustriert? So in etwa oder ähnlich könnte ein innerer Dialog aussehen.

Laotse (6. Jh. v. Chr.) sagt: „Die Moral aber ist nur der äußere Schein von Treue und Glauben und der Verwirrung Beginn.“ Der indische Weisheitslehrer Jiddu Krishnamurti (1895-1986) wählt noch deutlichere Worte: „Ein glücklicher Mensch folgt niemandem. Nur die Unglücklichen, Verwirrten, folgen eifrig anderen, in der Hoffnung, bei ihnen Zuflucht zu finden. Und sie werden Zuflucht finden, aber diese Zuflucht ist ihre Finsternis, ihr Untergang.“

Mein Rat bei Verwirrung ist, erst einmal wieder zu sich zu kommen und tief durchzuatmen. Spüren Sie Ihren Körper bewusst. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Füße. Bevor Sie noch mehr verwirrende Gedanken denken, entziehen Sie Ihrem Verstand die Energie, indem Sie Ihren Atem beobachten. Spüren Sie, wie Sie ausatmen und wie Sie nach einer kleinen Pause wieder Luft in sich aufnehmen. Verfolgen Sie einen Moment die Bewegungen in Ihrem Körper, die durch das Atmen in Ihnen stattfinden. Entspannen Sie sich. Wählen Sie einen Satz aus, mit dem Sie sich konstruktiv einstimmen können wie z.B.: „Heute ist mein bester Tag“ oder „Ich werde gute Entscheidungen treffen“.

Bitte bedenken Sie, dass es sehr wertvoll sein kann, verwirrt zu sein. Denn in dieser Verwirrung liegt die Kraft, alte, festgefahrene, nicht mehr dienliche Strukturen aufzuweichen. Um das ersehnte, bessere Leben haben zu können, ist es unumgänglich, etwas zu verändern. Und zwar etwas Entscheidendes. Verwirrung ist der Zustand im Vorfeld, der das Loslassen von überholtem Alten unterstützt. Wenn das Stadium der Verwirrung überstanden ist, sind Sie wieder in der Lage, den einen klaren Gedanken zu denken, der tausend verworrene ersetzt.

Mit besten Wünschen für einen guten Wochenstart und herzlichen Grüßen

Ihre Regine Göttert

Abonnieren Sie den Blog, wenn es Ihnen hier gefällt.

Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.

Ich freue mich, wenn Sie den Blogartikel an Ihre Freunde und Bekannten weitergeben:

Es gibt nichts Gutes, außer Du tust es!

Schreibe einen Kommentar