Denkhemmungen – Denkblockaden – Denkverbote

DenkblockadeHaben Sie sich schon einmal gefragt, wieso es gar kein Problem ist, sich einen Personaltrainer zu suchen und von ihm eine Unterstützung beim Fitnesstraining zu bekommen, jedoch beim Gang zum Psychologen so viele hohe Hürden genommen werden müssen? Dabei hat ein guter Coach oder Psychologe salopp formuliert viel gemeinsam mit einem Gesundheitstrainer oder Glückstrainer. Er oder sie ist jemand, der Sie dabei unterstützt, Probleme zu lösen und Dinge in Ihrem Leben zu verändern, damit Sie ein glückliches Leben führen können.

Wer Singen lernen möchte, sucht sich einen Gesangslehrer. Wer Tennis spielen will, geht zu einem Tennistrainer. Es könnte so einfach sein. Doch wenn es um das Allerwichtigste überhaupt geht, die eigene Zufriedenheit im Leben, greifen ganz seltsame unbewusste Mechanismus, die das Naheliegendste erschweren. Warum ist das so?

Wir haben hier immer mal wieder über das Unbewusste gesprochen. Konditionierungen sind zumeist unbewusst. Was ist eine Konditionierung? Erinnern Sie sich an den Pawlowschen Hund, dem stets, wenn das Glöckchen klingelt, der Speichel fließt? Konditionierungen sind erlerntes, unbewusstes Verhalten, was nach dem Lernen automatisch abläuft, ohne dass der Betroffene weiß, warum er das tut, aber er macht’s und zwar immer und immer wieder. Und so gibt es viele erlernte Mechanismen, die unbewusst wiederholt werden und auch unbewusst z.B. von den Eltern an ihre Kinder vermittelt werden. Das kann ein kleines Stirnrunzeln, eine abwertende Handbewegung, Desinteresse oder ein strenger Blick sein. Da müssen noch nicht einmal Worte fallen, damit Kinder lernen, was sie von bestimmten Dingen zu halten haben, und wie sie sich verhalten sollen.

Und nun zurück zur Frage. Was macht den Anruf beim Psychologen so schwierig? Ich gehe davon aus, dass Menschen zwei große Ängste haben. Diese grundsätzlichen Ängste steuern unbewusst sehr viele Verhaltensweisen. Das erste, was Menschen zutiefst fürchten, ist zu sterben. Die Tatsache, eines Tages einmal selbst zu sterben, ist so erschütternd, dass der Tod lieber ganz ausgegrenzt und geleugnet wird, so gut es eben geht. Die zweite große Angst, die Menschen haben, ist verrückt zu werden. Wer verrückt ist, verliert die Kontrolle über sich und sein Leben, kann nicht mehr allein gut für sich sorgen und denkt so wirres Zeug, dass er sein Überleben gefährden könnte, womit wir wieder bei der Angst vor dem Tod wären.

Ich glaube, dass der Psychologe bei den meisten unbewusst in der gleichen Schublade ganz nah neben der Angst verrückt zu werden liegt. Und dann ist es viel einfacher – unbewusst – es mit dem Thema genauso zu machen wie mit dem Tod. Am besten gar nicht erst hinzugehen, um damit bloß nichts zu tun zu haben.

Natürlich lassen sich heutzutage viel mehr Leute von einem ‚Seelencoach‘ unterstützen, als es zugeben. Ich beobachte auch einen gesellschaftlichen Wandel und eine wachsende Akzeptanz meiner Berufsgruppe gegenüber. Doch in der Regel ist so, dass erst sehr großer Leidensdruck Menschen den Mut gibt, sich helfen zu lassen. Und dann fühlen sich oft schuldig dafür, es nicht allein zu schaffen. Das finde ich schade. Denn etwas lernen zu wollen, ist etwas Schönes. Doch aktuell sind wir noch längst nicht an dem Punkt, dass der Termin beim Psychologen so selbstverständlich ist, wie z.B. einen Tennislehrer zu buchen. Was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und grüße Sie herzlich

Ihre Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.

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