Dem Ärger ein Stoppschild hinhalten

Dem Ärger ein Stoppschild hinhaltenJeder kennt es, sich zu ärgern und keiner will es haben. Doch immer wieder tauchen Situationen auf, die Anlass bieten und in denen wir uns verärgert fühlen. Kürzlich wollte ich im Kiosk ein vom Paketdienst der Post hinterlegtes Päckchen abholen. Naiverweise war ich im Glauben, dies mit der Abholkarte, auf der Name und Nummer stehen, tun zu können. Nach einer Weile des Wartens in der Schlange, bis ich dran war und einer längeren Zeit, die es dauerte, das Paket herauszusuchen, lag das begehrte Stück nun direkt vor mir. „Kann ich mal Ihren Personalausweis sehen?“ Oh, den hatte ich allerdings nicht dabei. Nein, den Führerschein auch nicht. Es gibt tatsächlich noch Menschen, die nur mit Geld in der Tasche einkaufen gehen. Jegliche Diskussion war zwecklos. Auch meine Idee, meine Identität über das Aufrufen meiner Internetseite im www sicherzustellen, fruchtet nicht.

Also musste ich unverrichteter Dinge von Dannen ziehen, um das Ganze zu einem anderen Zeitpunkt zu wiederholen. Ich spürte, wie der Ärger in mir hochstieg und dachte nur: „Ruhig Brauner, das bringt jetzt hier nichts. Da kümmerst Du Dich später drum.“

Soweit nur ein kleines Beispiel aus dem Alltag. Uns begegnen möglicherweise an einem Tag mehrere Vorfälle, die nicht der eigenen Erwartungshaltung entsprechen und Ärger in uns auslösen können. Ich denke, dass es drauf ankommt, wie lange sich so ein Ärgergefühl halten kann. Wenn es schnell wieder vergeht, ist es keine große Beeinträchtigung.

Was meinen Sie: Könnte im Problem bereits die Lösung verborgen sein? Vielleicht mögen Sie sich mit der folgenden Frage beschäftigen: Bin ich in der Lage, meine Erwartungshaltung zu verändern bzw. mich sogar ganz von ihr zu trennen?

„Leben ist das, was Dir passiert, während Du von etwas ganz anderem träumst.“

Wenn es uns gelingt, mehr in der Gegenwart zu leben und uns aufs Erleben dessen, was jetzt gerade passiert, zu konzentrieren, sind wir freier vom Ergebnis unseres Handeln. Das mag auf den ersten Blick so aussehen, als würde das einem zielorientierten Vorgehen widersprechen. Dem Denken, das davon überzeugt ist: „Allein entscheidend ist, was am Ende dabei raus kommt.“

Doch was ist das Ziel? Zeit sparen, Recht haben oder glücklich sein? Wenn Ihr Ziel ist, glücklich zu sein und das Leben zu genießen, könnten Sie diesem Ziel, „glücklicher zu leben“, auf diese Weise näher kommen. Indem wir uns mehr dem Erleben von Situationen und Begegnungen anvertrauen und eine feste Erwartungshaltung oder vorgestellte Ergebnisse loslassen.

In diesem Sinn sende ich herzliche Grüße

Ihre Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Coaching/Spiritualität.

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Es gibt nichts Gutes, außer Du tust es!

 

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