Das Leben gehört dem, der es genießt

Das Leben gehört dem, der es genießt
Die Welt gehört dem, der sie genießt!

Ein herzliches Hallo an Dich lieber Leser. Kürzlich war ich verreist. Am Flughafen gab es noch Zeit für einen Cappuccino. In der Kaffeebar entdeckte ich eine Tafel mit der heutigen Überschrift. Was für eine toller, berührender Spruch, dachte ich. So kurz vor dem Abflug zu einer mehrtägigen Auszeit mit viel Abstand vom Alltag und allen Freiheiten nahm ich das einmal als gutes Omen für eine schöne Ferienreise UND als Reisemotto. Huch, jetzt sehe ich, dass ich den Spruch ja etwas geändert habe, denn da stand: „Die Welt gehört dem, der sie genießt“. Ich finde beides schön und wahr.

Wünscht Du Dir auch mehr Genießen in Deinem Leben und fragst Dich, wie Du das hinbekommen kannst? Unser immer wieder gern zitierter Buddha brachte es bereits vor langer Zeit auf den Punkt und soll behauptet haben, dass es im Leben darum geht, loslassen zu lernen. Das passt auch zu meinen Erfahrungen und Erkenntnissen. Genießen scheint eine Kunst zu sein, die davon abhängt, wie gut es mir gelingt, loszulassen und mich dem gegenwärtigen Moment hinzugeben. Wenn die Dinge anders sind, als Du willst oder Du etwas, an dem Du sehr hängst, verlierst, ist das schon schwieriger, sein Leben zu genießen.

Wie das Ein- und Ausatmen den Lebensrhythmus bestimmt, sind wir ständig diesem Prozess des „Stirb und Werde“ ausgeliefert. Doch bevor das hier zu philosophisch wird und zu viele abspringen, erzähle ich Euch, was mir vorgestern passiert ist. Denn das war mal wieder eine tolle Lektion zum Thema „Loslassen“.

Montags war es sehr heiß – ca. 35 Grad. Zum Glück nicht in meinem Therapieraum, denn ich hatte 5 Termine. Abends um ca. 21.00 Uhr war ich dann soweit, den „Feierabend“ einzuläuten, machte in der Küche den Lichtschalter an und „peng“. Okay, das ist im Altbau kein seltenes Phänomen. Also schraubte ich die zersprungene Glühbirne der Deckenlampe raus und wollte erneut das Licht einschalten: keine Reaktion. Ah, dachte ich, die Sicherung ist raus. So war es auch. Der Schalthebel von der Sicherung stand mittig, aber ließ sich nicht nach oben schieben, wo er hingehört hätte. Mittlerweile fing es schon an zu dämmern. Im Sicherungskasten war zu lesen, was alles an dieser Stromzufuhr dranhängt: Küche – natürlich mit Kühlschrank -, Flur, Bad, Wohnraum. Oh hah! „Das kann unmöglich so bis morgen bleiben“, war mein nächster Gedanke. Ich wusste mir nicht zu helfen und spürte, dass ich längst nicht so cool und lässig war, wie ich gern gewesen wäre. Die sich steigernde Unruhe wahrnehmend, suchte ich nach Lösungen.

Um es kurz zu machen, ein ganz lieber Nachbar hat mich unterstützt. Da auch er die Elektrik nicht wieder in Gang bekam, haben wir den Kühlschrank ausgebaut und anderweitig angeschlossen. Gott sei Dank gab es ja mit Verlängerungskabel verfügbaren Strom.

Ab da war es dann dunkel im Chaos, jedenfalls draußen und in der Hälfte der Wohnung. Mental hatte ich mich mit Stromausfällen natürlich schon beschäftigt und eine verklärt romantische Vorstellung: „Ach, das ist ja dann gar nicht so übel, das ist dann mal was anderes. Dann mach ich eine Kerze an und genieße die Stille.“ In Realität allerdings habe ich die Taschenlampe rausgeholt, weil es sich doch komisch angefühlt hat, gar nichts sehen zu können – auch in sehr vertrauter Umgebung. Auf die Idee mit der Kerze bin ich gar nicht gekommen. Am Ende des ersten Arbeitstags nach den Ferien mit besonderen Überraschungen gab es zu diesem Zeitpunkt ein paar Dinge zu klären, die wichtiger waren.

Warum erzähle ich das alles? Als der Elektriker dann am nächsten Morgen dankenswerterweise sehr früh da war, dachte er auch zuerst, die Sicherung sei kaputt. Mit einem strahlenden Lächeln zeigte er mir dann jedoch, wie er in nullkommanichts den Fehler behoben hatte und meinte nur: „Tja, kleine Ursache, große Wirkung“. Mein Nachbar und ich konnten ja den Hebel von der Mitte aus nicht noch oben drücken. Aber der Fachmann hatte diesen Schalterhebel zuerst wieder nach unten gedrückt. Dadurch ließ er sich sofort wieder hochstellen und die Energiezufuhr war freigeschaltet.

Wenn wir die ganze Geschichte mal auf innerseelische Prozesse übertragen, verblüfft mich die Synchronizität sehr. Auch Innerseelisch läuft es genau so ab. Wenn durch unverarbeitete Ereignisse, Traumata oder andere kritische Lebensereignisse alles durcheinander gerät und sozusagen die Sicherung rausfliegt, d.h. wir nicht mehr wie gewohnt unseren Aufgaben nachgehen können, weil einfach die Kraft dafür fehlt, das zu tun, was wir eigentlich wollen, ist das eine ähnliche Situation: Die Energiezufuhr ist unterbrochen, was eine imens große Auswirkung hat.

Erst wenn wir dann bereit sind, nach unten zu schauen und in den Keller zu gehen, um uns mit den Inhalten des Unbewussten und Unverarbeiteten auseinanderzusetzen, lässt sich die Blockade beheben und der Energiefluss kommt wieder in Gang.

Nach meinen Erkenntnissen hängt der Energiefluss im Innerseelischen von der Fähigkeit, sich selbst zu lieben, ab. Das ist der Schlüssel, oder anders gesagt der Schalthebel.  Je tiefer, weitreichender und größer die Selbstliebe ist, die Du in Dir wiedergefunden hast, desto mehr Energie kann fließen. Viele Menschen gehen da leider recht oberflächlich vor und sind der Ansicht, sich selbst anzunehmen und zu lieben. Doch entspricht das wirklich den Tatsachen? Wie ehrlich bist Du diesbezüglich mit Dir selbst? Wie wohl fühlst Dich tatsächlich in Deiner Haut? Wie zufrieden bist Du?

Und so hängt alles miteinander zusammen. Wenn wir uns auf die Gegenwart voll und ganz konzentrieren – in den Moment eintauchen – und das, was gerade ist, annehmen können, haben wir die besten Bedingungen zum Genießen. Frei fließende Lebensenergie ist die Basis überhaupt und die Selbstliebe der Motor.

Das sind soweit für heute meine Anregungen, dem Genießen in Deinem Leben einen höheren Stellenwert einzuräumen, Deine Sinne mehr einzuschalten und Deine Gedanken an gestern und morgen, die dummerweise meistens nur vom Genießen ablenken, loszulassen.

Erwähnenswert finde ich noch meine besonders große Dankbarkeit, die ich heute wahrnehme, mit Dir zu teilen. Ich bin einfach nur happy, dass mein lieber Kühlschrank 24 Stunden am Tag kühlt, alles wieder rund läuft und wir überall Strom haben. Über dieses Geschenk des Ein- und Ausatmens, das permant wie von SELBST durch mich strömt, freue ich mich riesig. Was für eine Erlösung, nichts mehr für selbstverständlich zu halten.

Ich wünsche Dir von Herzen einen glücklichen Tag!

Eure Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Coaching/Spiritualität.

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